Heidelberger Congress Center

Montag, 23.05.2022

Sandsteinfasssade wie ein leichter Vorhang

Der Rohbau ist fertig, der Außenbereich nahezu gerüstfrei: jetzt lässt sich erstmals ein konkreter Eindruck gewinnen, wie das neue Heidelberg Congress Center einmal aussehen wird. Wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt entsteht in dem ebenfalls neuen Quartier „Bahnstadt“ ein großes Veranstaltungshaus für Konferenzen und Tagungen. Ein solches Zentrum hatte der Wissenschaftsstadt bislang gefehlt, was nun mit diesem IBA-Projekt nachgeholt wird.

Bereits 2017 hatte das Basler Büro Degelo Architekten den Wettbewerb für sich entschieden: Mit einem ausdrucksvollen Gebäude, das außen zunächst kompakt und schlicht wirkt, sich im Innern aber als komplex und subtil erweist. Die Fassade besteht – wie das Heidelberger Schloss – aus regionalem Buntsandstein und lässt erst aus der Nähe ihre leicht wellige Struktur erkennen. Das erinnert an den Vorhang einer Bühne und verleiht dem massiven Stein durch das Licht- und Schattenspiel einen Hauch von Leichtigkeit.

Diese Leichtigkeit wird im Innern, vor allem im gebäudehohen Konferenzsaal, im Wortsinn auf die Spitze getrieben. Dort fällt Tageslicht durch seitliche Oberlichter im Kappengewölbe, sodass der weiß eingefärbte Sichtbeton wirkt, als würde sich hier leichter Stoff entfalten. Auch in das hohe Foyer fällt das Licht von oben und leuchtet Wege, Balkone und Galerien aus: Es entsteht so eine lichte, fast entmaterialisierte Wirkung. Eine raffinierte Raumordnung und differenzierte Proportionen schaffen spannungsreiche Raumerlebnisse und Blickbeziehungen. Durch die Oberlichter kommt das zweigeschossige Gebäude mit wenigen Fenstern aus – bis auf die eingerückten, fast gebäudehohen verglasten Eingänge, die sich repräsentativ und zugleich einladend öffnen.

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