Meilenstein in der Stahlindustrie

Mittwoch, 16.10.2024

50 Jahre Jubiläum im Umweltschutz

50 Jahre ist es her, seit die August Thyssen-Hütte den ersten Beauftragten für den Umweltschutz bestellte. 1974 wurde Dr. Jürgen Philipp erster hauptamtlicher Beauftragter für Umweltschutz bei der August Thyssen-Hütte AG, die neue Position wurde im Jahr des Inkrafttretens des ersten Bundesimmissionsschutzgesetzes ins Leben gerufen. Das Jubiläum erinnert nicht nur an die Anfänge des Umweltschutzes in der Stahlindustrie, sondern auch an all die Entwicklungen und Herausforderungen, die seitdem erfolgreich bewältigt wurden.

Die Stelle des Umweltschutzbeauftragten wurde nach einer dreijährigen Vorbereitungszeit geschaffen, die Rolle war zuerst im Bereich der Chemischen Laboratorien angesiedelt. 1974 wurde die Position dann weiter ausgebaut und Dr. Jürgen Philipp als hauptamtlicher Umweltbeauftragter eingesetzt. Die Position wurde direkt dem Technischen Vorstand unterstellt und sollte die Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen, damals vor allem Emissionsminderungen, kontrollieren und koordinieren. Zu Beginn der Amtszeit von Dr. Philipp bestand das Team aus lediglich drei Mitarbeitern. Heute sind es rund 50 engagierte Fachkräfte, die sich den Herausforderungen des Umweltschutzes widmen.

Neues Umweltbewusstsein seit den 1960er Jahren

Vor allem im Ruhrgebiet als Industriemetropole mit starker Luftverschmutzung durch ungefilterte Abgase entwickelte sich seit den 1960er Jahren ein stärkeres Bewusstsein für Umweltschutz und Luftreinhaltung. Die vielzitierte Forderung Willy Brandts „Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden!“ aus dem Jahr 1961 oder auch die „Smog-Krise“ 1962 führten zu einer Reihe neuer Gesetze, die Umweltbelastungen reduzieren sollten. 1974 trat schließlich das Bundesimmissionsschutzgesetz in Kraft, das einheitliche Vorgaben für den Umweltschutz festlegte. Auch die damalige August Thyssen-Hütte stellte sich ihrer Verantwortung, die Luftqualität in der Region zu verbessern. Neben der Bestellung des Umweltbeauftragten zählten dazu in den folgenden Jahren und Jahrzehnten große Investitionen in Technologien zur Prozessgasreinigung sowie in moderne Sinter- und Tuchfilteranlagen oder Neubauten.

Die Ansprüche an Umweltschutzmaßnahmen haben seit den 1970er Jahren weiter massiv zugenommen. Seitdem wurden immer wieder erhebliche Mittel für die Verbesserung des Umweltschutzes ausgegeben. Und um den immer anspruchsvolleren Anforderungen gerecht zu werden, wendet thyssenkrupp Steel heute jährlich etwa 350 Millionen Euro für Umweltschutzmaßnahmen auf. Nicht nur die Ansprüche haben sich verändert, auch der Fokus hat sich verschoben. „Vermeidung geht heute vor Beseitigung von Umweltschäden“, so Dr. Wolfgang Volkhausen, Leiter Umweltschutz bei thyssenkrupp Steel Europe. 

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