Studie über zentrale Zukunftstrends

Mittwoch, 23.10.2024

Bauinnovationen auf dem Prüfstand

Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Blockchain, Drohnen, Robotik – die Liste der innovativen Technologien ließe sich fortsetzen. Sie alle haben das Potenzial, die Baubranche zu transformieren. Doch erfahrungsgemäß setzen sich in Zeiten technologischer Umbrüche nicht alle Veränderungen erfolgreich durch. Eine neue Studie untersucht das Potenzial zentraler Zukunftstrends in einer Perspektive von 3 bzw. 10 Jahren auf Basis einer repräsentativen Befragung unter Architekturbüros.

Bereits heute spielen in den laufenden Projekten von deutlich mehr als einem Drittel der 125 befragten deutschen Architekturfirmen nachhaltiges Bauen, gezielte Abfallstoffvermeidung auf der Baustelle oder die Nutzung sogernannter „biobasierter“ Baustoffe eine sehr starke oder starke Rolle. Das Bewusstsein für die Themen Energiewende und nachhaltiges Bauen ist im Laufe des letzten Jahrzehnts gewachsen und prägt die Debatten in der Bauwirtschaft. Dementsprechend hoch setzen die deutschen Architekt*innen auch die erwartete Bedeutung dieser Themen bis 2027 an: Für alle drei genannten Beispieltrends rechnen je mehr als zwei Drittel der Architekturschaffenden mit einer vertieften Verankerung im Projektalltag binnen drei Jahren.

Als am Markt erst langsam Fuß fassende Zukunftstrends im eigentlichen Sinne erweisen sich die datenbasierten Digitaltrends: So hat das Internet der Dinge aktuell nur für jedes zehnte Projekt der deutschen Architekturbüros eine sehr starke oder starke Bedeutung. Noch seltener sind praktische Anwendungen von KI; Blockchain-Technologie oder Robotik. Der deutsche Bauprojektalltag unterbietet in dieser Hinsicht den Digitalisierungsgrad aller sieben in derselben Studie untersuchten europäischen Nachbarmärkten. Insbesondere das Internet der Dinge (also die Rolle vernetzter und miteinander kommunizierender Systeme) ist im europäischen Durchschnitt bereits deutlich häufiger von großer oder sehr großer Bedeutung (im Schnitt: ein gutes Viertel der Projekte).

Trotzdem und genau deswegen rechnet ein Drittel der deutschen Planerfirmen etwa bei Anwendungen des Internets der Dinge am Bau im Jahr 2027 mit einer hohen Relevanz dieser Technologie für ihre Bauprojekte. Allerdings dürfte momentan auch die geringere konkrete Erfahrung der Architekturprofis mit diesen eher abstrakt wirkenden Digitaltrends die Einschätzungen des Potenzials für die Befragten erschweren. Das zeigt das Beispiel Bauen mit Drohnen. Die Anwendung am Bau ist in den Projekten der befragen Akteure noch kaum verbreitet. Dennoch kann man sich die Anwendung – etwa zur Bauüberwachung oder für schwierig einsehbare Installationssituationen – recht konkret vorstellen. Dementsprechend hoch fällt die Erwartung von über der Hälfte der Architekturbüros zum Drohneneinsatz bis 2027 aus.

Das neue Architektenbarometer (Ausgabe Q2 2024) der USP-Gruppe zu den Zukunftstrends am Bau weist nicht nur nach, in welchem Umfang die telefonisch befragten Architekturfirmen bereits Erfahrungen mit KI, Blockchain, Augmented Reality, IoT, Nanotechnologie, Robotik und 3D-Druck haben. Darüber hinaus teilen die Planungsprofis ihre Eindrücke und Prognosen, wie diese Entwicklungen zum Bauprozess beitragen könnten, wie anwendbar konkrete Beispiele dieser Entwicklungen sind und wie lange es bis zu einer breiteren Akzeptanz dauern wird.

Die Resultate der Erhebung liegen insgesamt für 8 europäischen Länder vor. Der Bericht für Deutschland mit Ergebnissen aus 125 Interviews mit deutschen Architekturbüros sowie die Vollversion mit 925 Interviews kann entgeltlich bei BauInfoConsult bezogen werden.

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