Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden e.V.

Dienstag, 02.07.2024

Politische Priorität für Bauen und Wohnen

Seit fast zwei Jahren verzeichnet die Baustoff-Steine-Erden-Industrie deutliche Produktionsrückgänge. Auf der Jahrestagung fordert der Branchenverband nun dringend Maßnahmen zur Bewältigung der Baukrise.

Dr. Dominik von Achten, Präsident des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (bbs), betont den dramatischen Rückgang im Wohnungsbau und die abnehmenden Baugenehmigungen und Aufträge, die eine verringerte Bautätigkeit für die nächsten Jahre vorhersagen. Die Produktion von Steine-Erden-Gütern sank im ersten Quartal 2024 um 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, mit besonders starken Rückgängen im Wohnungsbau. Auch die Sanierungs- und Tiefbauproduktion ist rückläufig.

Von Achten warnte vor den gesellschaftlichen Folgen der Baukrise und forderte mehr Anreize, wie Zinsverbilligungsprogramme, mehr Bauland und Steuerfreibeträge für Eigenheime. Die Sanierungsquote müsse verdreifacht werden, um Klimaziele zu erreichen. Auch in die Infrastruktur müsse massiv investiert werden, um Deutschlands Rolle als Exportnation und Transitland zu sichern. Generell brauche es, so von Achten, keine neuen Ideen. Konzepte, wie schneller, günstiger und nachhaltiger gebaut werden kann, seien längst klar, man müssen nun „endlich ins Machen kommen“.

Erstmals fand im Rahmen der bbs-Jahrestagung auch ein Parlamentarischer Abend statt. Unter der Moderation von Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber diskutierte von Achten mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen), sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, über Maßnahmen zur Ankurbelung der Baukonjunktur und industrielle Transformation. Alle Diskutanten waren sich einig, dass die Politik mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit gewährleisten muss, gerade auch bei der Förderung und Finanzierung von Bauvorhaben durch die öffentliche Hand.

Trotz wichtiger Schritte der Bundesregierung, wie dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, seien die bisherigen Bemühungen nicht ausreichend, um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Zwar scheine die Energiekrise überwunden, doch gerade die Energienebenkosten seien im internationalen Vergleich viel zu hoch. Zudem drohen weitere Kostenbelastungen aufgrund des Netzausbaus. Günstige Energiekosten seien jedoch essenziell für eine erfolgreiche Transformation und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Mehr Informationen bietet der Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden.

« Zurück