Betonfassade aus dem 3D-Drucker

Montag, 08.08.2022

Wohnhaus mit Unikat verkleidet

Das Unternehmen Concrete 3D und CRE Panel haben eine Betonfassade aus dem 3D-Drucker umgesetzt. 74 individuell gemusterte Paneele umhüllen ein Einfamilienhaus in Götzis im Vorarlberger Rheintal. 

„Mit dem Projekt wollen wir für Architekten und Bauherren die Möglichkeiten von 3D-Druck mit Beton veranschaulichen“, sagt Markus Loacker, Geschäftsführer der beiden beteiligten Unternehmen. CRE Panel in Götzis ist spezialisiert auf Betonfertigteile mit Textilbewehrung, Concrete 3D in Nüziders auf 3D-Druck mit Beton. Dieser ermöglicht die Freiformproduktion ohne Schalung. So wurden im konkreten Projekt 74 Paneele gedruckt, die meisten davon sind über 3 m lang, 60 cm breit und 2 cm dick. Pro Element betrug die Druckzeit 25 Minuten. Schichstärke war dabei 18 mm und Schichthöhe 4 mm. Die unsichtbar befestigte, wasserabweisende und hinterlüftete Fassade erstrahlt ganz in Weiß, trägt ein umläufiges Muster aus Dreiecken und wechselt ihre optische Anmutung mit dem Lichteinfall der Sonne. Ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten.

Seit Anfang 2021 produziert Concrete 3D: Eine Druckdüse am Ende eines 6‑Achs-Industrieroboters mit 2,8 m Radius wird über eine Mörtelpumpe beschickt und zieht 15 bis 30 mm dicke Betondruckbahnen. Dadurch lassen sich komplexe Geometrien in Serie produzieren – mit minimalem Materialeinsatz. „Eine kostengünstige Technologie, um für Bauherren individuelle Projekte zu gestalten“, sagt Concrete-3D-Produktionsleiter Michael Gabriel. CRE Panel wurde 2016 gegründet und hat reichhaltige Erfahrungen mit der Herstellung von Fassadenelementen aus Beton, dessen hochfeste Textilbewehrung für die nötige Stabilität sorgt.

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