fassadentechnik-Award 2024 3. Platz
Donnerstag, 12.12.2024
Thoma Architekten – BHKW-Anlage in Leipzig Möckern
Funktionalität trifft Kunst: Beim fassadentechnik-Award 2024 wurden am 27. November 2024 erstmals Projekte ausgezeichnet, die durch ihre gestalterische Qualität und technische Innovation beeindrucken. Das Blockheizkraftwerk (BHKW) Möckern in Leipzig, entworfen von Thoma Architekten, sicherte sich den dritten Platz bei der Verleihung während des Internationalen SCHULBAU Festivals in Berlin.
Die außergewöhnliche Fassade, die ein faszinierendes Wechselspiel aus Licht und Schatten erzeugt, wurde von einer Expertenjury unter anderem mit Wolfgang Häußler, Geschäftsführer des Fachverbandes Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (FVHF), und Markus Schultz, 1. Vorsitzender des Verbandes für Fassadentechnik (VFT), prämiert. Das Projekt zeigt, wie technische Anlagen durch durchdachtes Design zum Blickfang werden.
Projektbeschreibung:
Innerhalb des Zukunftsprojekts „Nachhaltige Energieversorgung für Leipzig“ wurde das BHKW Möckern als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage errichtet. Die anspruchsvolle Lage – mitten in einem Wohngebiet und gut sichtbar von der S-Bahntrasse – stellte besondere Anforderungen an die Gestaltung. Ziel war es, ein technisches Gebäude mit urbanem Charme zu versehen und es gleichzeitig dezent in seine Umgebung einzubetten.
Die Fassade besteht aus eloxierten Aluminium-Schindeln, die in elf unterschiedlichen Dreiecksgrößen angeordnet wurden, sodass sie einen Wirbel auf der Gebäudehülle bilden. Diese Konstruktion erzeugt nicht nur einen beeindruckenden visuellen Effekt, sondern unterstreicht auch die Modernität des Projekts. Die Schindeln wurden nahtlos über die Gebäudeecken verlegt, wodurch der Eindruck von Unendlichkeit entsteht und die Kubatur des Gebäudes aufgelöst wird. Die matt spiegelnde Oberfläche reflektiert ihre Umgebung diffus und entwickelt ein dynamisches Spiel aus Licht und Schatten – besonders im Sonnenlicht ein visuelles Highlight.
Neben der gestalterischen Raffinesse überzeugt das Projekt auch durch technische Exzellenz: Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade schützt das Gebäude effektiv vor Witterungseinflüssen, ist langlebig und rückstandslos demontierbar, was die Nachhaltigkeitsziele der Stadtwerke Leipzig unterstützt. Mit einer Wärmedämmung aus Steinwolle erreicht die Außenwand einen U-Wert von 0,23 W/m²K und erfüllt damit höchste energetische Standards.
Projektbeteiligte in Stichpunkten:
- Architektur: Thoma Architekten, Leipzig
- Bauherr: Stadtwerke Leipzig
- Materialität: Eloxierte Aluminiumtafeln, 0,8 mm; zweiteilige Unterkonstruktion aus Winkelprofilen und Trapezblech
- Dämmstoff: Steinwolle, 100 mm
- Fassadenverarbeitung: Fleischer Metallfaszinationen, Lauscha
- U-Wert der Außenwand: 0,23 W/m²K
- Besonderheiten: Aluminium-Schindeln in elf Dreiecksgrößen, Wirbelmuster auf der Fassade, matte Spiegeloberfläche