Der VFF-Jahreskongress 2025 in Berlin – Zukunftsfragen der Branche im Zentrum
Mittwoch, 28.05.2025
Impulse, Perspektiven, Zusammenhalt

Inmitten wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen setzte der Jahreskongress des Verbandes Fenster + Fassade ein deutliches Zeichen für Dialogbereitschaft, Innovationsgeist und gemeinsames Vorangehen. Zwei Tage voller Impulse machten deutlich: Die Branche ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – für die Gestaltung von Baukultur, Nachhaltigkeit und Zukunft.
Rund 350 Fachleute aus der Fenster- und Fassadenbranche kamen am Ende Mai 2025 auf Einladung des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) zum Jahreskongress in Berlin zusammen. Bereits am Vorabend versammelten sich über 250 Gäste zum Get-together in den Sarotti-Höfen. In sommerlicher Atmosphäre und begleitet vom Jazz-Saxophonisten Timothy Nealon bot das historische Schmelzwerk einen stimmungsvollen Rahmen für den informellen Auftakt der zweitägigen Veranstaltung.
Das diesjährige Leitthema „Inside 2025 – Zukunft Fensterbau: Innovation schafft Perspektiven“ bildete die inhaltliche Klammer für ein vielseitiges Kongressprogramm. Nach der Eröffnung durch VFF-Präsident Helmut Meeth betonte Clara Herrmann, Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, in ihrem Impulsbeitrag die Bedeutung nachhaltiger Baupolitik und zukunftsorientierter Stadtentwicklung.
Impulse aus Politik, Wirtschaft und Praxis
Zu Beginn des ersten Kongresstages skizzierte Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Seine Analyse reichte von geopolitischen Unsicherheiten über Fachkräftemangel bis hin zu Investitionsengpässen – stets mit konkretem Bezug zur Fenster- und Fassadenbranche und verbunden mit klaren politischen Empfehlungen.
Mit einem engagierten Appell an eine wachstumsfreundliche Politik folgte Ralph Brinkhaus, Mitglied des Deutschen Bundestages. Er sprach sich für eine kraftvolle Sanierungsoffensive, steuerliche Anreize und eine beschleunigte Baupolitik aus – eingebettet in den Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung.
Ergänzt wurde die politische Perspektive durch Gunther Adler, Geschäftsführer beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Er verwies auf bestehende Hürden im Wohnungsbau und stellte Lösungsansätze zur Entbürokratisierung und Effizienzsteigerung vor. Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), und Dr. Antje Eichler, Hauptgeschäftsführerin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), lieferten darüber hinaus praxisnahe Einblicke in die Herausforderungen und Potenziale energetischer Sanierungsprozesse.
Veränderung gestalten – Transformation im Fokus
Mit einem leidenschaftlichen Appell für mehr Mut zur Veränderung richtete sich die Bestseller-Autorin Anja Förster an das Publikum. Ihr Beitrag „Anstiftung zum Andersdenken“ ermutigte zu einer Unternehmenskultur, die kreatives Handeln, Fehlerfreundlichkeit und neue Denkweisen zulässt.
Technologischer Wandel im Mittelpunkt
Der zweite Kongresstag stand ganz im Zeichen von Digitalisierung und technologischer Weiterentwicklung. Journalist und Autor Tim Cole erläuterte anschaulich, wie vernetzte Technologien das Bauwesen – einschließlich Fensterbau – grundlegend beeinflussen. Tobias Bindhammer, KI-Stratege bei der Agentur RLVNT.AI, stellte eine praxisnahe KI-Strategie für mittelständische Unternehmen vor. Seine fünf konkreten Handlungsempfehlungen sowie die Diskussion rund um Datenschutz und den AI-Act trafen auf großes Interesse beim Publikum.
Zum Abschluss des Kongresses präsentierte Dr. Florence Gaub, Politikwissenschaftlerin und Zukunftsforscherin, ein ebenso lebendiges wie reflektiertes Zukunftsbild. Sie stellte Werkzeuge vor, mit denen gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformationsprozesse aktiv gestaltet werden können.
Fachausstellung und Abendveranstaltung
Parallel zum Kongress präsentierten über 20 Partnerunternehmen ihre Produkte und Lösungen im Rahmen einer Fachausstellung. Sie bot einen intensiven Austausch auf Augenhöhe und praxisnahen Wissenstransfer.
Der festliche Abschlussabend in der historischen Heeresbäckerei war ein weiterer Höhepunkt. 365 Gäste kamen in entspannter Atmosphäre zusammen – von Streetfood und Drinks an der Spree über ein gesetztes Dinner im Magazin bis zum geselligen Ausklang an der Bar.
Der nächste Jahreskongress ist bereits terminiert: Am 18. und 19. Juni 2026 lädt der VFF nach Göttingen ein.