Sonnenschutz im Wandel der Zeit
Donnerstag, 28.08.2025
Von frühen Schutzformen bis zu smarten Systemen im Wohnbau


Ob Tier, Mensch oder Architektur – der Schutz vor Sonne und Hitze begleitet die Geschichte seit Jahrtausenden. Heute ist Sonnenschutz neben einer Frage des Komforts auch ein wichtiger Bestandteil energieeffizienter Gebäudeplanung.
Schutz seit der Frühgeschichte
Schon frühe Gesellschaften suchten Wege, sich vor extremen Temperaturen zu bewahren. Vor Höhlenöffnungen dienten Felle als Abschirmung, im römischen Kolosseum wurden Sonnensegel über die Ränge gespannt. Auch Tiere ziehen sich in den Schatten zurück, wenn die Sonne zu stark wird – ein Grundverhalten, das zeigt, wie existenziell Schutz vor Witterung ist.
Mit der Einführung von Flachglas veränderte sich die Baukultur: Größere Fensterflächen brachten mehr Licht, aber auch erhebliche Wärmeverluste. Der Vorhang wurde zum funktionalen Element gegen Kälte, erst später zum dekorativen Bestandteil der Wohnkultur.
Energie und Klima im Fokus
Heute haben sich die Herausforderungen verschoben. Klassische Brennstoffe wie Kohle oder Öl sind zwar technisch verfügbar, verursachen aber erhebliche CO₂-Emissionen. Vor diesem Hintergrund rückt der Umgang mit Sonnenenergie stärker in den Mittelpunkt: Sonnenschutz soll Wohnkomfort sichern, gleichzeitig aber auch die Energiebilanz von Gebäuden verbessern.
Dabei sind die Anforderungen komplex. Jahreszeiten, Tageszeiten und Himmelsrichtungen erzeugen zusammen bis zu 16 verschiedene energetische Situationen, auf die reagiert werden muss. Hinzu kommen örtliche Faktoren wie Reflexionen von Nachbargebäuden.
Kennwerte für Effizienz
Eine entscheidende Rolle spielen die Eigenschaften der Fenster. Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an, wie viel solare Energie durch die Verglasung in den Innenraum gelangt, während der u-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) beschreibt, wie viel Wärme nach außen verloren geht. Bei Zweifachverglasung liegt der g-Wert typischerweise bei 0,6, was bedeutet, dass rund 60 % der Sonnenwärme in den Raum dringen.
Mit passendem Sonnenschutz lassen sich diese Werte gezielt beeinflussen: Im Winter wird die Sonnenenergie genutzt, um Heizkosten zu senken, im Sommer soll Überhitzung vermieden werden. Auf diese Weise können bis zu ein Drittel der Heizkosten eingespart werden.
Systeme im Zusammenspiel
Da einzelne Produkte die unterschiedlichen Situationen kaum abdecken können, setzt die Branche auf Kombinationen. Außenliegende Systeme wie das Solix-Rollo von MHZ lassen sich mit innenliegenden Plissees oder Textilien koppeln. Werden diese motorisiert und über Sensoren oder Zeitschaltungen gesteuert, können sie sich an Standortdaten, Tageslicht und Jahreszeiten anpassen.
Auch die Materialqualität spielt eine Rolle: Gewebe müssen lichtbeständig, wärmereflektierend und langlebig sein. In Verbindung mit smarter Steuerung lassen sich individuelle Szenarien programmieren, die Komfort und Energieeffizienz verbinden.
Ganzheitliche Ansätze
Der Hersteller MHZ entwickelt Systeme, die innen- und außenliegenden Sonnenschutz verbinden und auf Energieeffizienz abzielen. Damit wird deutlich: Sonnenschutz ist nicht mehr allein ein Schutz vor Blendung oder Hitze, er ist Teil eines umfassenden Konzepts nachhaltiger Architektur.