Immobilienbranche weltweit am „Wendepunkt"

Freitag, 15.03.2024

Ein Ausblick auf Immobilieninvestitionen und Entwicklungstrends

Die Immobilienbranche weltweit steht möglicherweise an einem Wendepunkt, so das Ergebnis des aktuellen Berichts "Emerging Trends in Real Estate® Global Outlook 2024" von PwC und dem Urban Land Institute (ULI). Trotz globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und monetärem Gegenwind deutet sich eine Verbesserung der Aussichten für eine erneute Investitionstätigkeit an.

Die Studie, die Tausende von führenden Immobilienunternehmen in Europa, den Vereinigten Staaten und im asiatisch-pazifischen Raum einbezog, zeigt, dass moderate Inflation und eine potenzielle Stabilisierung der Zinssätze eine gewisse Zuversicht in den Markt bringen. Branchenexperten erwarten einen Mittelweg in der Preisgestaltung und eine allmähliche Erholung von Investitionsabschwüngen. Jedoch besteht auch Vorsicht aufgrund unklarer Auswirkungen der Krise und geopolitischer Faktoren wie Wahlen und Konflikte.

Besonders deutlich ist der Fokus auf strukturelle Wachstumssektoren wie Wohnen, Logistik und alternative Immobilienbereiche. Investoren richten ihr Augenmerk vermehrt auf Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung, was die Bedeutung dieser Sektoren weiter unterstreicht. Diese Verschiebung wird auch durch eine verstärkte ESG-Agenda in der Branche unterstützt, obwohl die Marktbedingungen den Fortschritt verlangsamen könnten.

Der Bericht verdeutlicht, dass der Markt eine neue Ära höherer Zinssätze einleitet, was sich auf die Preisgestaltung auswirken wird. Dies könnte die Umsetzung von ESG- und Dekarbonisierungszielen unterstützen, da potenzielle Käufer eine stärkere Verhandlungsposition haben könnten. Investitionen in neue Energieinfrastrukturen und Rechenzentren stehen dabei im Fokus, obwohl letztere auch kritisch betrachtet werden aufgrund ihres hohen Energie- und Wasserverbrauchs.

Die Schaffung bezahlbarer Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen bleibt ein wichtiges sozialpolitisches Anliegen und wird voraussichtlich bei den anstehenden Wahlen in vielen Ländern eine Rolle spielen. In Europa rücken auch Themen wie soziale Ungleichheit und Massenmigration in den Vordergrund.

Der Bericht hebt auch die sich ändernden Nutzerbedürfnisse hervor, die von Megatrends wie Demografie, Digitalisierung und Klimawandel geprägt sind. Diese erfordern ein Umdenken und enge Kooperationen zwischen Eigentümern und Nutzern, wodurch neue Immobilien-Ökosysteme entstehen.

Insgesamt sind die Aussichten für die Immobilienbranche zwar etwas optimistischer, dennoch bleibt die Unsicherheit aufgrund geopolitischer Faktoren bestehen. Trotzdem zeigen sich bedeutende strukturelle Chancen, die langfristiges Wachstum in der Branche fördern können.

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